Der Backstage-Report - Was niemand sieht...

Montag:
Hallenbesichtigung, erster Soundcheck, Deko-Besprechung

Dienstag:
Programmfestlegung

Donnerstag, 18:00 Uhr:
Hallendeko zum Teil aufgebaut, erste Tonprobe mit ernüchterndem Ergebnis (keine Tiefen, klirrender Sound), bekommen wir teilweise in den Griff

Freitag, 11.00 Uhr:
Während der Abischerz langsam zu Ende geht, fahren Michi und ich nach Stuttgart los um das Licht und die leinwand abzuholen. Gegen 16.00 Uhr haben wir dann Licht und Leinwand im Auto und machen uns auf den Heimweg quer duch Stuttgart, und das um diese uhrzeit, wir kommen um 17.30 Uhr, drei Stunden später als geplant, an der Halle an. Inzwischen wurde bereits bestuhlt und die Deko aufgebaut, was keine gute Idee war, da mit Michi, Max und v.a. mir (*g*) die Planer gefehlt haben, weswegen die Tische so stehen, dass die ursprünglich geplante Beleuchtung nicht mehr möglich war (wegen Feuergassen und so).
Kurzer Imbiss bei der Urbacher Filiale einer amerikanischen Fast-Food-Restaurantkette (um nicht McDonald's zu schreiben), jetzt kann der Lichtaufbau losgehen. Doch so schnell geht das nicht. Erstmal müssen diese höllisch schweren Kisten aus dem Transporter gehievt werden, was uns zu dritt einige Probleme bereitet. Und jetzt müssen tausend Meter Kabel sortiert werden. Danach kann's an den Aufbau gehen.
Eigentlich sollten an jede Wand im Abstand von 2,6 Meter immer abwechselnd ein grüner, dann ein gelber Floorspot gestellt werden, was jedoch wegen der zu nahen Bestuhlung an der Wand nicht mehr machbar ist. Deshalb soll alternativ jetzt je an eine Säule ein gelber und ein grüner Scheinwerfer, was ja eigentlich keine große Veränderung ist, da jetzt eben statt alle 2,6 Meter ein Scheinwerfer eben alle 5,2 Meter zwei stehen. Doch da gibt es ein neues Problem, viel mehr eine Ladung neuer Probleme: erstes Teilproblem: steckt man alle Scheinwerfer in die mitgelieferte Verteilerbuchse, springen bei dem Gerät die Sicherungen raus. Warum hat uns das niemand gesagt? Z.B. die Firma, die uns das Licht geliehen hat? Problem Nummer zwei: die Scheinwerfer sind nicht dimmbar, was sie eigentlich sein sollten, denn sonst springen die ganze Zeit oben genannte Sicherungen raus und die Folien fangen an zu schmelzen. Warum hat uns das niemand gesagt? Z.B. die Firma, die uns das Licht geliehen hat? Drittes Problem: das sind 1000 Watt-Scheinwerfer. Stellt man alle auf, wird es in der Halle viel zu heiß. Deshalb sollten die dimmbar sein, denn sonst springen die Sicherungen raus und die Folien fangen an zu schmelzen. Warum hat uns das niemand gesagt? Z.B. die Firma, die uns das Licht geliehen hat? Nummer vier: die Scheinwerfer sind, weil nicht dimmbar, viel zu heiß, um sie in einem Gang auf den Boden zu stellen. Da wäre die Gefahr viel zu groß. Warum hat uns das niemand gesagt? Z.B. die Firma, die uns das Licht geliehen hat?
So, das waren unsere Probleme. Wir mussten also einen Dimmer auftreiben, und das ist eben um 20.00 Uhr nicht möglich. Also bauten wir die Lichtorgel an der Bühne auf, was uns ein kleines Erfolgserlebnis verschaffte, da alles auf Anhieb funktionierte.
Wir bauten noch die restlichen Scheinwerfer bis auf die Floorspots auf, machten eine dritte Tonprobe und stellten fest: Scheiße, das geht morgen voll in die Hose. Um die Sache perfekt zu machen, kam auch noch Baran, der meinte, uns erzählen zu müssen, wie toll doch der Ball der MPGler gewesen sei und dass wir das nie hinbekommen würden (und das sagt der mir, der ich gerade schwitzend und vier Licher an einem Stativ halten dastand und wartete, dass jemand die Schraube zu drehte. Immerhin hatte das MPG auch Goldstaub und goldene Kordeln in den Programmkarten. Wir hatten nichtmal Programmkarten!!! Das war aber auch besser so, weil Baran auch noch das Programm umschmeißen wollte, wozu ich nachts um zwölf Uhr total verschwitzt nicht mehr bereit war.
Wir beschlossen also mal zur Künkelinhalle zu fahren, um uns anzuschauen, was das MPG so auf die Reihe gebracht hatte. Als wir ankamen, kamen uns die ersten Ballgäste entgegen, die meinten, es sei zwar nett gewesen, aber viel zu viel Gelaber und viel zu amerikanisch. Logo, dass unserer nicht so werden würde, schließlich seien wir das verlauste BG und links noch dazu, von daher ist nix mit amerikanisch. Wir hatten noch sehr viel Spaß vor der Künkelinhalle...

Samstag, 10.00 Uhr:
Wir trafen uns an der Halle, verlegten hier noch Kabel und da noch Kabel, klebten Kabel, rissen gestern verklebte Kabel weg und testeten die PCs samt Kabel und Ton (das Licht stand ja noch nicht). Der Ton tat ganz wunderbar. Wir hatten bloß zu unserem Lichtproblem noch ein Videoproblem dazubekommen, da uns der Beamer vom Abischerz nicht gegeben wurde, weil wir ja in Stuttgart waren, und eben samstags niemand in der Schule ist. Zum Glück fand sich Herr Mattes, der uns freundlicherweise seinen Beamer zur Verfügung stellte. Ein Problem weniger. Es stellte sich dann auch heraus, dass die Rückpro-Leinwand einfach genial war. Sowohl vom Licht als auch vom Bühnenbild her.
Wir kamen auch anbetracht solcher Erfolgserlebnisse auch darüber hinweg, dass uns unser "Lichtberater", den wir eilends bestellt hatten, unsere gesamten Planungen, was das Licht betraf, zerstörte. "So wie ihr euch das vorstelt, geht das nicht!" Warum hat uns das niemand gesagt? Z.B. die Firma, die uns das Licht geliehen hat? Naja, das würden wir noch später am Telefon klären...
Also dachten wir uns, flexibel und kreativ wie wir sind, einfach ein neues Konzept aus, das sich dann auch sehen lassen konnte. Licht einfach kreuz und quer durch den Saal... super! Und nichtmal dimmbar... "Na warte..." dachte ich, während ich Scheinwerfer durch die Halle schleifte, um sie irgendwo einzustecken (weil der Verteiler ja nicht tat), dann zum Sicherungskasten lief, um die Sicherungen wieder reinzumachen und zurück zu den Scheinwerfern, um sie mittels 40 Meter Verlängerungskabel (wir hatten ja genug!!!) hinter der Bühne einzustecken.
Nebenbei machten wir noch zwei Programmänderungen (Buffeteröffnung früher und LK-Preise durch LKler überreichen lassen), was uns vor neue Probleme stellte, da ja erstmal jemand aus jedem LK gefunden werden musste...
In der Küche wurden inzwischen fleißig Wurstplatten belegt und Salate gemischt.
So gegen 15.30 Uhr war dann die letzte Tonprobe und dann legten wir die Moderation endgültig fest und fuhren, nahe dem Nervenzusammenbruch, heim: duschen, umziehen, zurückfahren.
Um 16.30 war ich wieder in der Halle hinter der Bühne, legte die Playlist nochmal um und testete Ton und Licht endgültig. Gegen 18.00 Uhr trudelten die ersten Gäste ein, d.h. bis dahin musste alles endgültig stehen. Aus unserer für 14.00 Uhr geplanten Generalprobe ist leider nichts geworden (wie auch, wir hatten ja genügend zu tun), was uns leicht nervös machte, da alles beim ersten Mal klappen musste.
Um 19.00 Uhr ließen wir die Show beginnen: Vorhang auf, Licht aus, Ton an, Intro ab! Violà! Unser Intro-Video hatte es in sich. Nach dem Intro Beamer umschalten, Ton aus, Mikro an, Licht an, Monitor einstecken, Einmarschmusik rein, Licht dimmen, Ton an, Musik ab. Unsere Moderatoren hatten ihre Feuertaufe prima gemeistert (abgesehen davon, dass natürlich ausgerechnet jetzt das Funkmikro leer war). Die Abiturienten liefen ein, die Bühnenbelegschaft runter. Herr Hohloch sollte, sobald die Musik ausgeht,auf die Bühne laufen (das habe ich ihm ca. dreimal erklärt). Musik geht also aus, alles wartet, aber Herr Hohloch kommt nicht. Schweigen. Ich gehe eben hoch und winke ihn auf die Bühne... das war Panne Nummer zwei, eigentlich die einzige große Panne des Abends, und nicht mal unsere Schuld.
Dann lief eben der Rest des Programms relativ stressfrei ab, bis auf die Tatsache, dass die 12er das Buffet zu früh eröffnet haben... kann passieren. Diese Panne fällt in das Ressort unseres Oberkellners Max, hatte mit "uns" (Regie und Technik) relativ wenig zu tun. Gegen 22.30 Uhr, nachdem auch Miri, Tessi und Eddi ihren Auftritt meisterhaft über die Bühne gebracht hatten, war dann auch alles vorbei, hinter der Bühne sinkt die Anspannung, sobald der Vorhang zu geht. Ein letztes Mal Ton an, Mikro aus, Musik an, Vorhang zu. Jetzt ging der Spaß erst richtig los. Es wurde gefeiert bis morgend um 5.30 Uhr, als die Hausmeisterin mir sagte, ich sollte doch mal die Musik langsam ausmachen.
Es war ein schöner Abend, der viel Spaß gemacht hat. Und obwohl wir keinen Goldstaub hatten wie das MPG, hatten wir unseren Spaß. Und das ist es, worauf es ankommt. Außerdem rutscht man auf Goldstaub sowieso nur aus!!!